Aktuelle Meldungen
14.02.2025
Start in die Rebhuhnsaison
Wie kaum eine andere Art steht das Rebhuhn für die Artenvielfalt offener landwirtschaftlich genutzter Lebensräume in Nordrhein-Westfalen. Einst waren die Vögel nahezu flächendeckend auf Feldern und im Grünland verbreitet. Um ihr Vorkommen und ihre Bestandsentwicklung zu überwachen, gibt es ein spezielles Modul in Rahmen des Monitorings seltener Brutvögel. Aufgrund seiner Einfachheit ist es besonders für den Einstieg geeignet.
Rebhühner zeigen einige ökologische Besonderheiten, die für die Erfassung der Art eine Herausforderung darstellen. Rebhühner sind vor allem im zeitigen Frühjahr sehr rufaktiv, wenn manch andere Art noch wenig aktiv ist. Die Lautäußerungen werden außerdem meist nur in einem sehr kurzen Zeitraum in der Dämmerung geäußert. Die Paare finden sich in dieser Zeit des Jahres, die Brut und Jungenaufzucht findet allerdings erst im späten Frühjahr und Sommer statt. Vor diesem Hintergrund erfolgt die Erfassung über eigenes Modul für das Rebhuhn im Rahmen des Monitorings seltener Brutvögel, das auch in NRW umgesetzt wird. Geeignet sind alle Regionen, in denen noch mit Rebhühnern gerechnet werden kann.
Die Methodik ist recht einfach und wenig aufwändig, daher ist dieses Programm auch für für Personen mit wenig Zeit geeignet und ein echtes Einstiegsprogramm. Es ist nur eine Begehung zwischen Ende Februar und Ende März erforderlich. Die Erfassung erfolgt entlang einer zuvor festgelegten Zählroute von ein bis anderthalb Kilometern mit Hilfe einer Klangattrappe im Zeitraum von 30 Minuten nach Sonnenuntergang bis eine Stunde nach Sonnenuntergang, dauert also nur eine halbe Stunde. In dieser Zeit ist die Rufaktivität der Rebhühner in der Regel am höchsten, wobei natürlich auf eine günstige Witterung zu achten ist. Die Datenerfassung im Feld erfolgt am einfachsten via NaturaList-App (Android) oder ornitho.de. Daten aus dem Rebhuhnmonitoring stehen dann natürlich auch für den neuen Brutvogelatlas ADEBAR 2 zur Verfügung. Im besten Fall beteiligen Sie sich über viele Jahre, da damit nicht nur die aktuelle Verbreitung, sondern auch Bestandstrends ermittelt werden können.
Interesse geweckt, selbst beim Rebhuhn-Monitoring mitzumachen? Ausführliche Informationen und Details gibt es hier. Freie Zählrouten in Ihrer Umgebung lassen sich über unsere Mitmachbörse finden. Dort können Sie Routen für sich reservieren lassen. Von den aktuell 611 Routen in NRW sind einige momentan vakant. Auch die Anlage neuer Routen ist möglich. Wer mitmachen möchte, kann sich an am besten direkt an Bettina Fels (LANUV) wenden.
13.02.2025
Charadrius-Schwerpunktheft Greifvögel: Welchen rechtlichen Schutz genießen Greifvogelbrutplätze im Wald?
Forstwirtschaftliche Maßnahmen sorgen immer wieder für Brutverluste von Greifvögeln. Die AG Greifvögel beleuchtet daher intensiv den rechtlichen Schutz von Greifvogelbrutplätzen im Wald
Die Ergebnisse werden so zusammengefasst: „Durch forstwirtschaftliche Maßnahmen, die in zunehmendem Maße ganzjährig stattfinden, sind Brutplätze von Greifvögeln extrem gefährdet. Da der forstwirtschaftlichen Nutzung in der nationalen Naturschutzgesetzgebung weitgehende Handlungsfreiheit eingeräumt wird, greifen die artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände, insbesondere für häufigere Arten, so gut wie nicht. Dies ist mit dem Unionsrecht nicht vereinbar. Die lokalen Populationen sind weitgehend nicht bekannt. Die Einstufung ihres Erhaltungszustandes und die Beurteilung, ob durch forstwirtschaftliche Maßnahmen eine Verschlechterung eintritt, lässt sich in der Praxis kaum anwenden. Der Schutz von Greifvogelbrutplätzen im Wald ist damit überwiegend unverbindlich und allein in die Eigenverantwortung der im Wald tätigen Personen gestellt.
Das in NRW noch bis 2016 geltende Horstbaumfällverbot gilt nur noch in Vogelschutzgebieten und nur dann, wenn die betroffene Art im Schutzzweck genannt ist. Damit ist ein Brutplatzschutz (Horstbaum mit Umfeld im Sommer wie im Winter) in allen Wäldern des Landes nicht verbrieft und unterliegt allein dem Prinzip der Freiwilligkeit. In NRW bietet eine Dienstanweisung „Artenschutz im Wald“ eine gute erste Orientierung. Sie gilt allerdings verbindlich nur für Staatswaldflächen. Dringend nötig ist es, den Schutz von Greifvogelbrutplätzen aller Arten und ohne Bezug auf lokale Populationen rechtlich zu verankern. Verbindliche Regelungen sind für alle Wälder und für alle im Wald brütenden Greifvogelarten in NRW, unabhängig von den Eigentumsverhältnissen der Wälder, erforderlich. Es wird vorgeschlagen, Horstschutzzonen, die in einigen Bundesländern bereits gesetzlich verankert sind, auch auf Bundesebene bzw. im Landesnaturschutzgesetz NRW vorzusehen. Eine Berücksichtigung des Artenschutzes in der Konkretisierung des Begriffes der guten fachlichen Praxis im Landesforstgesetz ist dringend erforderlich. Darüber hinaus bedarf es eines verbesserten Bildungsangebotes und konkreter Handreichungen für die forstwirtschaftliche Praxis. Es wird vorgeschlagen, einen Arbeitskreis einzurichten, der sich auf Landesebene mit dieser Thematik befasst.“
Das mehr als 130 Seiten starke Schwerpunktheft Greifvögel mit diesem und vielen anderen wichtigen Artikeln ist für Mitglieder kostenlos, kann aber auch zum Preis von 18,00 € pro Heft + Porto bei der Geschäftsstelle bezogen werden.
11.02.2025
Anleitungen für ADEBAR 2
Die meisten haben es bereits mitbekommen: ADEBAR 2 kommt mit großen Schritten auf uns zu. Die Neuauflage des Atlas Deutscher Brutvogelarten (sowie ein neuer Butvogelatlas für NRW) wird ein Mammutprojekt, an dem sich hoffentlich möglichst viele Vogelbeobachtende beteiligen werden. Nun gibt es wichtige Neuigkeiten.
Die ersten Erfassungen können bereits in Kürze beginnen: zumindest Spechte und Eulen sind bereits aktiv und auch der Erfassungszeitraum für Rebhühner beginnt in den nächsten Tagen. Die Dateneingabe soll überwiegend über die NaturaList-App erfolgen. Dazu werden sogenannte ADEBAR-Listen eingegeben. Pro TK25-Quadrant sollen in der Regel mindestens 20 vollständige ADEBAR-Listen erstellt werden und für spezielle Arten und Lebensräume noch einmal 10 unvollständige Artenlisten eine wichtige Datengrundlage liefern. Wer selbst mitmachen möchte und noch nicht dabei ist, kann sich über eine Mitmachbörse eintragen. Daten aus dem Monitoring ergänzen die Datenquelle ebenso wie ornitho-Zufallsdaten.
Bisher noch fehlende detallierte Anleitungen liegen nun vor. Unser Dachverband, der DDA, hat nun wichtige Materialien erstellt, die alle Erfasser:innen verinnerlichen sollten, bevor es losgehen kann: 1.) Eine praktische Anleitung für die Eingabe von ADEBAR-Listen (jeweils für Android und iOS) 2.) Ein Merkblatt zur Eingabe von ADEBAR-Artenlisten 3.) Das Merkblatt Artspezifische Kartierhinweise inklusive den Links zu den Klangattrappen 4.) Den Kartierkalender in einer kurzen und in einer ausführlichen Version. Die Unterlagen können direkt hier heruntergeladen werden. Das Kartieren für ADEBAR kann erst nach Freischaltung erfolgen. Bitte beachten Sie, dass Sie dann auch nur in Ihrem TK/4 ADEBAR-Listen anlegen. Wenn Sie andernorts erfassen möchten (z.B. im Urlaub), muss dies unbedingt mit den Verantwortlichen der entsprechenden Fläche abgeklärt werden. Selbstverständlich können Sie aber auch weiterhin überall ganz normale Beobachtungslisten oder Einzelbeobachtungen in ornitho.de eingeben, die grundsätzlich ebenfalls für den Atlas berücksichtigt werden.
Die räumliche Kartiereinheit ist übrigens der Quadrant einer Topographischen Karte (TK/4). Hier gibt es eine:n TK/4-Verantwortliche:n und ggf. weitere Kartierende, wobei die TK/4-Verantwortlichen auch selbst kartieren können. Außerdem gibt es in vielen Gebieten sogenannte Regionalverantwortliche, die meist mehrere TK/4 betreuen sowie eine Bundes- und eine Landesebene (in NRW aktuell noch vakant, kommissarisch in der NWO-Geschäftsstelle angesiedelt).
Wir wünschen viel Spaß und schöne Beobachtungen beim ADEBAR-Kartieren!
10.02.2025
Start in die Spechtsaison 2025
Kaum eine Vogelgruppe ist so eng mit Wäldern verbunden wie die Spechte. Sie sind Indikatorarten für den Zustand dieses Lebensraums und als Baumeister des Waldes schaffen sie Brutplätze für viele andere Organismen, von Vögeln über Fledermäuse bis hin zu vielen Arthropoden. Ihr Hunger auf holzbewohnende Larven sorgt zudem dafür, dass sie eine weitere wichtige Rolle als Insektenfresser im Ökosystem Wald innehaben. Spechte haben nicht zuletzt oft faszinierende Lautäußerungen (Trommeln) und sind auch äußerlich echte Hingucker.
Umso wichtiger ist es, die Veränderungen im Bestand bei dieser Vogelgruppe möglichst genau zu überwachen. Aufgrund ihrer großen Reviere ist das aber über die normalen Standarderfassungsprogramme für häufige Arten gar nicht so einfach und mit möglichen Fehlern verbunden. Aus diesem Grund gibt es ein spezielles Spechtmonitoring. Die Erfassungen laufen als Modul des Monitorings seltener Brutvögel des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten und werden in NRW durch die NWO organisiert. Das Modul ist wenig aufwändig und erfordert lediglich zwei frühmorgendliche Begehungen in bestimmten Zeiträumen und in geeignetem Lebensraum, wobei eine Klangattrappe (ein Handy und ein Lautsprecher sind notwendig) eingesetzt wird. Feste Routen und Erfassungspunkte können unter Beachtung einiger kleiner Vorgaben selbst gewählt werden! Voraussetzung zum Mitmachen ist lediglich eine gute Kenntnis der heimischen Spechtarten inklusive ihrer Lautäußerungen. Routen sollten dabei nach Möglichkeit langfristig (d.h. über mehrere Jahre) erfasst werden. Bisher weist unser Routennetz in NRW noch Lücken auf: In der Mitmachbörse können Sie sich informieren, wo bereits gezählt wird. Zwar gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keine freie Routen, aber fast überall, wo aktuell im Umfeld keine Routen vergeben sind, besteht natürlich großer Bedarf. Bisher sind in NRW immerhin 84 Routen vergeben, aber räumlich haben wir in NRW noch einige markante Lücken, von denen wir natürlich hoffen, dass wir sie mit Ihrer Hilfe in den nächsten Jahren schließen können.
Wir würden uns daher sehr freuen, wenn Sie Lust haben, mitzumachen. Mit Ihrer Hilfe können wir Trends bei dieser Vogelgruppe bestimmen und wichtige Wissenslücken schließen. Selbstverständlich stehen die erhobenen Specht-Daten auch für den geplanten neuen Brutvogelatlas ADEBAR 2 zur Verfügung.
Alle Details zum Programm inklusive einem Merkblatt sowie genaue Anleitungen zur Methodik in ornitho.de oder der NaturaList-App finden Sie hier. Um mitzumachen, bitten wir Sie, sich vor dem Start unbedingt per Mail an unsere Ansprechpartner zu wenden. Diese richten gerne gemeinsam mit Ihnen eine Route ein und beantworten alle vorhandenen Fragen. Die neue Saison startet bereits am 21. Februar!
Bundesweit war 2024 dank Ihres großen Engagements erneut ein sehr erfolgreiches Jahr für das Specht-Monitoring! Inzwischen sind bundesweit 1.198 Spechtrouten etabliert. 1074 davon sind an Kartierende vergeben und, besonders wichtig, für 837 Routen sind 2024 bereits Beobachtungsdaten übermittelt worden. Wenn Sie selbst bereits teilnehmen, aber noch keine Daten übermittelt haben, freuen wir uns, wenn Sie dies noch nachholen.
Für alle, die schon dabei sind, gibt es hier noch ein paar aktuelle Informationen und Tipps, die vor dem Start in die Saison unbedingt berücksichtigt werden sollten. Für die neue Saison gab es außerdem einige kleinere Verbesserungen in der Bedienung der NaturaList-App.
06.02.2025
Charadrius-Schwerpunktheft Greifvögel: Illegale Greifvogelverfolgung in NRW
Illegale Greifvogelverfolgung ist ein anhaltendes europaweites Problem. Axel Hirschfeld, Marvin Fehn und Alexander Heyd vom Komitee gegen den Vogelmord berichten für den Zeitraum 2014 bis 2021 über Vergiftung, Abschuss oder Fang in NRW und machen Anmerkungen zu Dunkelziffer, Aufklärungsrate und Strafverfolgung.
Das Autorenteam fasst seinen Artikel wie folgt zusammen: „In den Jahren 2014 bis 2021 wurden in Nordrhein-Westfalen (NRW) insgesamt 203 Fälle von illegaler Greifvogelverfolgung mit insgesamt 240 Opfern registriert. Dabei handelte es sich um 229 Greifvögel und 11 Eulen. Häufigstes Verfolgungsopfer war der Mäusebussard Buteo buteo, gefolgt von Rotmilan Milvus milvus, Habicht Accipiter gentilis, Sperber Accipiter nisus und Wanderfalke Falco peregrinus. Im Vergleich zum Zeitraum 2005 bis 2013 hat sich die Anzahl der im Schnitt pro Jahr erfassten Fälle von 49,1 auf 25,4 nahezu halbiert. Auch bei der Zahl registrierter Opfer ist bei den meisten Arten mit Ausnahme des Rotmilans ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Der Anteil der von den Behörden erfolgreich aufgeklärten Fälle ist seit der Auflösung der Stabsstelle Umweltkriminalität (StabUK) im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr in Düsseldorf von 8,6 % in den Jahren 2005 bis 2016 auf 3,6 % in den Jahren 2017 bis 2021 gesunken.“
Der Artikel ist auch als pdf-Datei hier verfügbar.
Das mehr als 130 Seiten starke Schwerpunktheft Greifvögel mit diesem und vielen anderen wichtigen Artikeln ist für Mitglieder kostenlos, kann aber auch zum Preis von 18,00 € pro Heft + Porto bei der Geschäftsstelle bezogen werden.
05.02.2025
Neuer Charadrius erschienen: Schwerpunktheft Greifvögel
Das aktuelle erste Charadrius-Heft des 2025er Jahrgangs (Band 61) ist soeben erschienen. Es ist ein Schwerpunktheft, das sich ausführlich dem Thema Greifvögel widmet. Anlass ist das Jubiläum unserer AG Greifvögel, die auch die inhaltliche Redaktion übernommen hat. Außerdem sind wie gewohnt die aktuellen NWO-Mitteilungen (Nr. 60) enthalten. Das Heft sollte in den nächsten Tagen bei unseren Mitgliedern ankommen.
Mit diesem Heft feiern wir mehr als 50 Jahre Arbeitsgruppe Greifvögel. Die AG wurde bereits im Jahr 1972 von Theodor Mebs gegründet und gehört zu den aktivsten ornithologischen Gruppierungen in NRW, innerhalb der NWO, aber auch weit darüber hinaus. Die Arbeitsgruppe widmet sich verschiedenen heimischen Brutvögeln unter den Greifvögeln. Der häufigste Greifvogel in NRW, der Mäusebussard, ziert dementsprechend auch das Cover des Heftes.
Nach Editorial und Vorwort folgen zehn ausführliche Artikel, die sich verschiedensten übergeordneten Themen und einzelnen Arten widmen. Axel Hirschfeld et al. berichten über illegale Greifvogelverfolgung in NRW, die AG Greifvögel gibt einen Überblick über den rechtlichen Schutz dieser Vogelgruppe, Axel Hirschfeld fragt außerdem, ob Wiesen- und Rohrweihen in der Zülpicher Börde ein erfolgreiches Comeback zeigen oder in einer Ökologischen Falle sind. Margret Bunzel-Drüke und Kollegen beleuchten das Verhalten und die Mauser einer männlichen Steppenweihe in Westfalen, Herrmann Knüwer dokumentiert einen Partnerwechsel beim Sperber. Thissen et al. stellen die Ergebnisse einer Telemetriestudie beim Habicht im Reichswald bei Kleve vor und Krüger et al. widmen sich der Populationsdynamik des Habichts und nennen ihre Studie bescheiden einen Zwischenbericht nach 50 Jahren. Brezovecki et al. berichten von einer außergewöhnlichen Mäusebussardbrut mit hohem Nahrungsanteil von Straßentauben. Jens Brune & Ralf Joest zeigen Brut- und Rastvogelbestände des Rotmilans im Vogelschutzgebiet Hellwegbörde auf und Jöbges & Brune widmen sich in ihrem Artikel dem Schwarzmilan in NRW. Neben diesen ausführlichen Fachartikeln gibt es noch fünf Berichte aus den lokalen Arbeitsgruppen der AG Greifvögel.
In den Mitteilungen finden sich unsere gewohnten Rubriken mit Nachrichten und Terminen, Neuem aus der Vogelschutzwarte u.v.a. Zu den Neuigkeiten gehören Informationen über ADEBAR 2 oder das letzte ornitho-Update. Die Mitteilungen enthalten den Nachruf auf Dr. Andreas Skibbe. Außerdem enthalten ist ein Aufruf zu Gartenschläfern in Vogelnistkästen.
Das mehr als 130 Seiten starke Heft ist gewiss ein absolutes Muss für alle Greifvogelfans in und außerhalb von NRW. Der Charadrius ist für Mitglieder kostenlos, kann aber auch zum Preis von 18,00 € pro Heft + Porto bei der Geschäftsstelle bezogen werden.
04.02.2025
NWO-Preise 2025 vergeben
Die NWO fördert Vogelkunde und Vogelschutz in NRW. Eine Möglichkeit dies zu machen, ist diejenigen Menschen zu unterstützen und zu ehren, die sich ganz besonders um diese Themen verdient gemacht haben. Dazu vergibt die NWO jährlich zwei Preise. So wurden auch auf der diesjährigen Mitgliederversammlung am vergangenen Sonntag der NWO-Preis und der NWO-Förderpreis vergeben.
Der NWO-Preis ehrt Menschen für langjährige Verdienste in Vogelkunde und Vogelschutz. Dieses Jahr erhielt den NWO-Preis Jürgen Sartor für seine jahrzehntelangen intensiven feldornithologischen Studien im Siegerland, resultierend in vielen Publikationen, besonders dem ausführlichen Werk „Die Vögel des Siegerlandes“ von 2020, und seine Beiträge zum Schutz der Siegerländer Vogelwelt. Die ausführliche Laudatio von Peter Herkenrath kann hier nachgelesen werden.
Der zweite vergebene Preis ist der NWO-Förderpreis, der alljährlich an Nachwuchsornitholog:innen vergeben wird. Dieses Jahr wurde er an Hannah Butz verliehen. Mit ihrer Bachelorarbeit „Untersuchungen zur Brutbiologie des Kiebitzes (Vanellus vanellus) am Unteren Niederrhein“ an der Universität Köln hat Hannah Butz eine wichtige Grundlage für weitere Schutzmaßnahmen am Kiebitz vorgelegt und dabei Einsatzmöglichkeiten von Datenloggern kritisch untersucht. Die umfassende Laudatio kann hierheruntergeladen werden.
Einen Überblick über die NWO-Preisträger:innen und ihre Verdienste haben wir hier zusammengestellt. Ein Blick auf die Zusammenstellung der bisherigen Nachwuchspreisträger:innnenzeigt, dass nicht wenige der ehemaligen Förderpreisträger:innen bis heute in Vogelkunde und Vogelschutz aktiv sind. Eine Tatsache, die uns besonders freut und auf die wir auch ein bisschen stolz sind.
Die Preis-Jury der NWO freut sich übrigens immer über Vorschläge zu möglichen Preisträger:innen. Bitte machen Sie eifrig davon Gebrauch, Vorschläge einzureichen.
03.02.2025
Rückblick auf die Mitgliederversammlung und Jahrestagung der NWO 2025
Am gestrigen Sonntag fand die diesjährige Mitgliederversammlung und Jahrestagung der NWO in der Natur- und Umweltakademie Recklinghausen statt. Wir haben uns über rund 100 teilnehmende Personen gefreut.
Am Vormittag fand die Mitgliederversammlung statt. Dabei wurde der alte Vorstand verabschiedet und ein neuer gewählt. Die NWO dankt Klaus Nottmeyer und Barbara Zimmermeyer für ihr großes Engagement. Der neue Vorstand setzt sich aus Birgit Beckers (1. Vorsitzende), Michael M. Jöbges (2. Vorsitzender), Dr. Ralf Barfknecht (Schatzmeister), Stefani Pleines (Schriftführerin) zusammen. Außerdem fanden Beiratswahlen statt. Dr. Ralf Joest hat die Leitung der AG Feldvögel abgegeben, wurde aber direkt in den Beirat gewählt. Dafür hat Alexandra Schieweling die Leitung der AG Feldvögel übernommen. Wir wünschen dem gesamten Team viel Erfolg für die kommenden Jahre!
Traditionell wird auch der NWO-Preis an verdiente Mitglieder vergeben, die sich besonders um Vogelkunde und Vogelschutz in NRW verdient gemacht haben. Der NWO-Preis 2025 geht an Jürgen Sartor, dessen herausragendes Engagement für die Vogelwelt des Siegerlandes mit dem mit 500,00 € dotierten Preis besonders gewürdigt wurde. Der NWO-Förderpreis für eine exzellente Nachwuchsornithologin ging an Hannah Butz und ihre Bachelorarbeit über die Brutbiologie des Kiebitzes.
Nach der Mitgliederversammlung ging es mit unseren Rubriken weiter. Christoph Grüneberg stellte Neues aus der Vogelschutzwarte vor, darunter personelle Veränderungen, nachdem einige Angestellte in den Ruhestand gegangen sind. Am Vogelschutzbericht und der Erstellung von Indikatoren waren auch NWO-Aktive unterstützend beteiligt.

Beim allseits beliebten und gefürchteten Vogelquiz, das in diesem Jahr von Tobias Rautenberg organisiert wurde, standen Jungvögel und Küken im Mittelpunkt, was auch für viele erfahrene Ornis eine nicht zu unterschätzende Herausforderung darstellte. Natürlich gab es aber einige Ornis, die auch diese Rätsel mit Bravour meisterten. Sieger wurde Dr. Benedikt Gießing (23 von 25 Arten!) vor Michael Schmitz. Die drittmeisten korrekt bestimmten Vögel fanden Dr. Margret Bunzel-Drüke und Thomas Krüger.
Nach der Mittagspause richtete Dr. Josef Tumbrinck, Abteilungsleiter im Landesministerium Umwelt, Natur und Verkehr, Grußworte aus und stellte sich den Fragen und Kritiken der Mitglieder. Danach berichteten Daniel Hubatsch und Tobias Rautenberg aus der AviKom über bemerkenswerte Beobachtungen von Ausnahmeerscheinungen in NRW im vergangenen Jahr.
Der Nachmittag war dann dem neuen Brutvogelatlas ADEBAR 2 gewidmet. Dr. Tobias Erik Reiners (DDA und HGON) stellte seine Erfahrungen aus Hessen vor, Jonas Brüggeshemke präsentierte die bundesweite Planung und ging auf die Methodik ein. Auch in NRW ist ein neuer Landesbrutvogelatlas geplant. Kees Koffijberg stellte den aktuellen Stand vor. Am Ende gab es noch eine Fragestunde, bei der Interessierte sich auch gleich für die Kartierungen melden konnten. Wir bedanken uns bei allen Referenten, dem Organisationsteam, der NUA und allen Teilnehmenden für die gelungene Tagung.
Zahlreiche weitere Bilder der Veranstaltung gibt es auf unserer Facebookseite.