Aktuelle Meldungen
21.03.2022
Rückblick auf die Jahrestagung und Mitgliederversammlung 2022
Am gestrigen Sonntag fand unsere diesjähre Jahrestagung und Mitgliederversammlung statt. Es war unsere erste Hybridveranstaltung und alle Verantwortlichen sind froh, dass wir uns wieder (virtuell) treffen konnten, nachdem im letzten Jahr die Veranstaltung pandemiebedingt ausfallen musste.
Die Mitgliederversammlung am Vormittag begann mit den üblichen Rubriken. Es standen jedoch auch verschiedene Wahlen an. So musste turnusgemäß ein neuer Vorstand gewählt werden. Der alte Vorstand (Klaus Nottmeyer, Stefani Pleines, Ralf Barfknecht) wurde wiedergewählt - Christine Kowallik hat jedoch auf eine erneute Kandidatur als Schriftführerin verzichtet. Sie kümmert sich nun verstärkt um die AG Gänse, als deren neue Leiterin sie bestätigt wurde. Neue Schriftführerin ist Barbara Zimmermeyer (herzlich willkommen!) und Tobias Rautenberg wurde als neuer Leiter der AviKom bestätigt. Auch im Beirat gibt es Veränderungen: Dr. Goetz Rheinwald und Helmut Stahl treten nicht mehr an. Auch ihnen sei für ihr langjähriges Engagement herzlich gedankt. Kathrin Schidelko und Darius Stiels sind zukünftig als Geschäftsstellenmitarbeitende in den NWO-Gremien vertreten. Neu in den Beirat gewählt wurden Jonas Brüggeshemke und Alexandra Schieweling. Herzlich willkommen!
Stefan Sudmann und Kees Koffijberg stellten die aktuellen Entwicklungen beim Charadrius vor. Stefan Sudmann wird sein Amt als Redakteur nach 18 Jahrgängen demnächst niederlegen und in Kürze wird ein neues Redaktionsteam seine Tätigkeit fortführen.
Besonders gefreut hat uns, dass auch drei Preise vergeben werden konnten. Den NWO-Förderpreis erhielt Alina Jacqueline Krämer für ihre Bachelorarbeit „Densities of endangered farmland bird species increase with the proportion of agri-environmental schemes at landscape level“. Auch zwei NWO-Preise wurden vergeben. Den NWO-Preis für das Jahr 2021 erhielt Erich Hauth „für seine langwährende feldornithologische Arbeit in der Wahner Heide, verbunden mit der Leitung der dortigen Kartiergemeinschaft, was u.a. zur Ausweisung der Wahner Heide zum Vogelschutzgebiet führte, und deren Ergebnisse sich in dem Werk über die Brutvögel des Gebietes niederschlugen“. Der NWO-Preis 2022 ging an Eckhard Möller „für seinen jahrzehntelangen Einsatz für mindestens zwei wesentliche Stützen der Vogelkunde in NRW: Der fachlich anspruchsvollen Bearbeitung der Seltenheiten und sein unnachahmliches Werben um neue Mitglieder, inbsesondere beim Nachwuchs.“ Herzlichen Glückwunsch!
Die NWO-Mitglieder haben außerdem Veronika Huisman-Fiegen zum Ehrenmitglied ernannt. Vielen Dank, HuFi, für Deine langjährige Unterstützung, die unseren Verein in den letzten Jahren ganz wesentlich nach vorne gebracht hat.
Das Vortragsprogramm begann mit dem Bericht der Avifaunistischen Kommission. Auch hier gibt es personelle Änderungen. Klaus Hubatsch und Eckhard Möller treten zurück (Dankeschön für Euer Engagement!), neu im AviKom-Team sind Markus Hubatsch und Meinolf Ottensmann, Daniel Hubatsch wird die AviKom organisatorisch unterstützen. Das Vogelquiz von Tobias Rautenberg hat wieder für Verzweiflung und Begeisterung gleichermaßen gesorgt ;-) Wer außer Konkurrenz selbst einmal spielen möchte, kann es hier probieren. Die strahlenden Sieger sind Moritz Meinken, Michael Schmitz und Daniel Duff. Die Preise werden wir in Kürze verschicken.
Die Vogelschutzwarte (Bettina Fels und Peter Herkenrath) berichtete über zwei sehr wichtige Vogelschutzthemen: Vogelschlag an Glas und Feldvogelinseln. Kathrin Schidelko stellte die neue Geschäftsstelle und die Koordinationsstelle Vogelmonitoring NRW vor. Christian Härting und Birgit Beckers präsentierten neue und sehr erfolgreiche Wege im Wiesenvogelschutz mittels Drohnentechnologie und mobilen Elektrozäunen. Stefan Sudmann konnte am Beispiel Köln zeigen, welche schrecklichen Folgen intensive Greifvogelverfolgung auf Habichtbestände haben kann. Im Anschluss gab es äußerst interessante Neuigkeiten aus der AG Gänse (Christine Kowallik) und der AG Greifvögel (Jens Brune). Zum Abschluss der Veranstaltung gab Esther Koch einen Überblick über Halsbandsittich und Alexandersittich im Rheinland und Johannes Amshoff begeisterte die Zuhörerschaft über nächtlichen Vogelzug und die Möglichkeiten, diesen mit bioakustischen Hilfsmitteln (Thema NocMig) zu erfassen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Referenten und Teilnehmenden für die gelungene Tagung. Vielen Dank an Herrn Henkel und die NUA, die die Umsetzung der Hybridveranstaltung erst ermöglichten!
ps Habt Ihr alle Vögel erkennen können? Die Lösung des Vogelrätsels kann hier angesehen werden. Vielen Dank an Tobias Rautenberg für das tolle Quiz! Die Preisträger wurden beim Livequiz während der Jahrestagung bereits ermittelt (s.o.).
14.03.2022
Zugstau: Rastende Goldregenpfeifer
Goldregenpfeifer sind nordische Brutvögel (in NRW ist die Art ausgestorben), die auf dem Frühjahrszug regelmäßig in unserem Bundesland rasten. Vor einigen Jahrzehnten gab es noch große Rastvorkommen am Niederrhein, die aber heute - abgesehen von kleineren Rastbeständen - fast gänzlich verschwunden sind. Die Art steht dementsprechend als gefährdet auf der Roten Liste wandernder Vögel in NRW. Heute finden sich größere Trupps zu den Zugzeiten eher in den großen Bördelandschaften ein. Auch in den letzten Tagen gab es Meldungen über größere Trupps. Neben einigen Meldungen vom Niederrhein wurden erstaunlich große Trupps aus dem südlichen Rheinland (ein Trupp mit ca. 500 Individuen) und aus der Soester Börde (ein Trupp mit ca. 630 Individuen) gemeldet. Solche Truppstärken kommen vor allem im Rheinland nicht alljährlich vor und sind daher durchaus als außergewöhnlich anzusehen. Vermutlich kam es zu einer Zugstausituation. Ungünstige Winde und kalte (Nacht-)temperaturen haben die Vögel möglicherweise bei ihrem Zug in die Brutgebiete veranlasst, länger und in größerer Zahl zu rasten. Auch aus Hessen liegen aktuell vergleichbare Meldungen vor.
Aktuelle Beobachtungen gibt es wie gewohnt auf ornitho.de. Die Vögel suchen oft auf frisch bearbeiteten Äckern nach Nahrung. Wer selbst nach den Vögeln sucht, sollte sich an die geltenden Regeln halten (Fahrverbot auf den meisten Feldwegen!) und die Vögel auf keinen Fall stören. Wer mehr über das spannende Phänomen „Zugstau“ erfahren möchte, wird in unseren FAQs fündig.
14.03.2022
Erklärvideo: Dateneingabe von Koloniebrütern für das Monitoring seltener Brutvögel
Das Vogelmonitoring hat in den letzten Jahren große Schritte zu einer digitalen Dateneingabe gemacht. Dazu hat vor allem die Möglichkeit beigetragen, Daten via ornitho.de oder NaturaList-App einzutragen. Meist ist es viel schneller und bequemer, Daten im Feld direkt per App zu übertragen, zumal die Informationen dann auch quasi in Echtzeit für die großräumige Auswertung zur Verfügung stehen. Niemand möchte sich jedoch im Feld lange mit den Details der App auseinandersetzen und da manchmal doch auch komplexere Informationen erfasst werden, ist eine kurze Einarbeitung hilfreich. Dies ist nun noch einfacher und niederschwelliger, denn unser Dachverband (der DDA) hat begonnen, Erklärvideos für Monitoringprogramme und Module zu erstellen. Das neueste Video behandelt die Dateneingabe per NaturaList-App für die Koloniebrüter-Module Graureiher, Saatkrähe (läuft in NRW aber noch analog) und Uferschwalbe: Video-Tutorial (youtube). Vor wenigen Wochen erschien bereits ein Videotutorial zur Erfassung der Spechte im Rahmen des Monitorings seltener Brutvögel.
Für unsere diversen Programme suchen wir immer engagierte und interessierte Vogelbeobachter*innen. Weitere Informationen über das Vogelmonitoring in NRW und die Möglichkeiten mitzumachen gibt es hier.
12.03.2022
Neuer Artikel: Feldvögel in der Zülpicher Börde
Die Zeitschrift „Die Vogelwelt“ wird vom Dachverband Deutscher Avifaunisten herausgegeben und gehört für viele Feldornitholog*innen zur Pflichtlektüre. Im neuesten soeben erschienenen Heft ist (wie schon im letzten Heft, wo es um die Hellwegbörde ging) ein spannender Artikel aus Nordrhein-Westfalen, der sich mit Feldvögeln beschäftigt. Zwei Autorinnen (A. Schieweling ist Kandidatin für den neu zu wählenden NWO-Beirat auf der nächsten MV am 20. März) und ein Autor aus der Biostation Düren beleuchten darin den Feldvogelschutz in der Zülpicher Börde. Sie vergleichen verschiedene Maßnahmenflächen, auf denen unterschiedliche Schutzmaßnahmen durchgeführt wurden, mit konventionellen Anbauflächen mit unterschiedlichen Feldfrüchten. Neben der Vogelwelt wurde auch die Biomasse der Arthropodenfauna analysiert: „Die meisten Brutvogelarten zeigten eine deutliche Präferenz für die verschiedenen blühenden Maßnahmenflächen trotz ihrer geringen Verfügbarkeit. Die konventionellen Feldfrüchte mit den höchsten Flächenanteilen - Wintergetreide, Zuckerrübe und Mais - wurden von den Agrarvogelarten der Region deutlich gemieden.“ Das Fazit des Artikels lautet daher: „Der 2019 in der Zülpicher Börde auf Landschaftsebene vorhandene Anteil biodiversitätsfördernder Maßnahmenflächen ist mit drei Prozent der Ackerfläche allerdings bei weitem nicht ausreichend, um die Populationen typischer Agrarvogelarten zu stabilisieren. Daher ist es zielführend, gemeinsam mit den Landwirten vor Ort, den Flächenanteil der biodiversitätsfördernden Maßnahmenflächen so weit wie möglich zu vergrößern.“
11.03.2022
Stellungnahme: Rotmilan-Todesursachen und Windkraft
Etwa die Hälfte des Weltbestandes des Rotmilans brütet in Deutschland. Auch in NRW ist die Art insbesondere im Mittelgebirge weit verbreitet. Immer wieder ist die Art auch Gegenstand von Auseinandersetzungen über die Errichtung von Windkraftanlagen. Immer wieder kommt es zu tödlichen Kollisionen. In einem Medienbeitrag wurden die Erkenntnisse zu dieser Problematik nun stark beschönigt bzw. sachlich falsch oder unvollständig dargestellt, so dass die FG Rotmilan, in der unter anderem unser Dachverband (der DDA) tätig ist, eine wissenschaftliche Stellungnahme geschrieben hat. Diese korrigiert die in der ZDF-Sendung Frontal aufgestellten falschen Behauptungen und beleuchtet die bisher bekannten fachlichen Erkenntnisse zur Problematik von Rotmilanen und Windkraft. Die NWO hat gemeinsam mit anderen Veränden diese Position (pdf) unterschrieben und setzt sich weiterhin dafür ein, die Klimakrise und die Biodiversitätskrise gemeinsam zu bekämpfen, ohne eine der beiden in ihrem katastrophalen Ausmaß zu leugnen.
28.02.2022
Mauerseglermonitoring 2021
Gebäudebrüter leiden in Nordrhein-Westfalen zunehmend unter Wohnungsnot. Brutplätze an Häusern gehen im Zuge von Sanierungen von Altbauten vielfach verloren. Dabei sind Gegenmaßnahmen grundsätzlich ganz einfach. Unsere AG Gebäudebrüter (angesiedelt an der Biostation Hagen) hat zahlreiche Tipps, wie mittels künstlicher Nisthilfen grundsätzlich möglicher Ersatz geschaffen werden kann.
Aber welchen Erfolg haben diese Maßnahmen letztlich? Um diese Fragen zu beantworten, hat die AG Gebäudebrüter im Rahmen des Projektes „Ein Platz für Spatz & Co“ ein spezielles Monitoring ins Leben gerufen. Dabei werden an zahlreichen Gebäuden im Ruhrgebiet und darüber hinaus im Rahmen energetischer Gebäudesanierungen angebrachte Nistkästen auf ihre Besetzung hin kontrolliert. Die Ergebnisse der Kontrollen 2021 liegen nun in einem ausführlichen Bericht vor, der von der AG Gebäudebrüter in Kooperation mit einigen NABU-Ortsverbänden erstellt wurde.
Die Ergebnisse sind bisher noch nicht ganz eindeutig. Von 591 kontrollierten Nistkästen wurden 141 (24 %) durch Mauersegler besetzt. Einige lokale Besonderheiten müssen dabei berücksichtigt werden, so dass es insgesamt eher besser aussieht, als diese Zahlen andeuten. Die Ökologie der Mauersegler spielt wahrscheinlich eine große Rolle bei der Besiedlung von Ersatzbrutplätzen. Nistkästen unterscheiden sich beispielsweise doch in einigen Aspekten von den zuvor besiedelten Brutplätzen und dies könnte durchaus eine größere Bedeutung haben. Das Monitoring soll mit gleicher Methode in den nächsten Jahren fortgesetzt werden und hoffentlich eine abschließendere Beurteilung der Maßnahmen ermöglichen.
28.02.2022
Mitmachen beim Graureihermonitoring
Graureiher gehören sicherlich zu den bekanntesten Großvögeln des Landes. Bei kaum einer anderen Vogelart blicken wir auf eine so lange Datenreihe über Bestände zurück wie bei diesem Vogel. Graureiher brüten in Kolonien und ihre großen Nester sind zumindest bevor das Laub ausschlägt auffällig und vergleichsweise leicht zu erfassen. Jetzt Ende Februar herrscht in vielen Kolonien im Land bereits reges Treiben. Als optimal für ein Monitoring gilt jedoch die Erfassung im April. Lediglich in Nadelbäumen ist eine spätere Erfassung sinnvoll. Beim bisherigen Monitoring erfolgte die Datenübermittlung meist auf persönlichem Weg, aber auch bei diesem Programm gibt es nun einen Übergang vom analogen ins digitale Zeitalter. Der DDA hat ein spezielles Modul zum Graureiher im Rahmen des Monitorings seltener Brutvögel. Wie bei allen anderen Programmen auch müssen sich Interessierte erst für das Modul freischalten lassen: In NRW wird das Graureihermonitoring von Michael Jöbges (LANUV) betreut. Seit Kurzem ist es nun möglich, die Daten des Monitorings via ornitho.de (oder NaturaList-App) zu melden. Damit sind die Daten sowohl für das bundesweite als auch das landesweite Monitoring gleichzeitig und quasi in Echtzeit verfügbar. Wer Kolonien kennt, die bisher nicht erfasst werden und diese zukünftig zählen möchte oder seine Datenübermittlung zukünftig gerne digital machen möchte, findet hier alle weiteren Informationen und notwendige Kontaktdaten.
Informationen zu unseren anderen Monitoringprogrammen gibt es wie gewohnt auf unserer Aktivitäten-Seite. Dort gibt es eine Übersicht und Sie können sich in aller Ruhe entscheiden, welches Programm für Sie am besten passt.
14.02.2022
NWO-Mitteilungen erschienen
Die neuen NWO-Mitteilungen (Nr. 54) sind da! Wie immer berichten wir über die neuesten Nachrichten aus dem Verein. Im ersten Teil geht es um verschiedene Monitoringprogramme. Für die Kormoranzählung werden Zähler*innen gesucht. Nicht anders sieht es bei Uferschwalbe, dem Monitoring Häufiger Brutvögel und der Wasservogelzählung aus, wo wir den aktuellen Stand der Umsetzung darstellen. Die AG Greifvögelberichtet über das gut besuchte letzte Jahrestreffen, das wieder ein internationales Publikum anzog und bei dem es spannende Vorträge gab. Daneben gibt es unsere Rubriken mit Terminen, vielen Nachrichten aus Vogelkunde und Vogelschutz, der Bericht aus der Vogelschutzwarte behandelt Vögel und Drohnen. Die NWO-Mitteilungen haben außerdem ein schwarzes Brett. Wer selbst etwas zu den Mitteilungen beitragen möchte, kann sich an unsere Redakteurin Bettina Fels wenden.
Mit den Mitteilungen kam auch die Einladung zu unserer disejährigen Mitgliederversammlung, die am 20. März als Hybridveranstaltung (überwiegend online) stattfinden wird. Die Teilnahme ist kostenlos, aber eine Anmeldung bei der Geschäftsstelle ist erforderlich. Alle weiteren Informationen finden sich in der Einladung.
Viel Spaß beim Lesen! Ältere Ausgaben der NWO-Mitteilungen können hier heruntergeladen werden.
14.02.2022
Mitgliederversammlung und Jahrestagung 2022 am 20. März als Hybridveranstaltung
Die diesjärige Jahrestagung und Mitgliederversammlung findet am Sonntag, den 20. März statt. Wie gewohnt ist die Versammlung zweigeteilt. Vormittags von 09:30-11:30 Uhr findet die Mitgliederversammlung statt. Es stehen u.a. Vorstands- und Beiratswahlen an, so dass wir hoffen, auch hier bereits zahlreiche Mitglieder begrüßen zu dürfen - Gäste sind selbstverständlich willkommen, jedoch nicht stimmberechtigt.
Ab 11:30 Uhr beginnt dann das Vortragsprogramm. Nachdem letztes Jahr die Mitgliederversammlung ausfallen musse, können wir dieses Jahr so richtig aus dem Vollen schöpfen. Neben dem schon traditionellen Bericht der AviKom und der Vogelschutzwarte werden dieses Mal zahlreiche Aktivitäten aus Vogelkunde und Vogeschutz in NRW nicht zu kurz kommen, die neue Koordinierungsstelle Vogelmonitoring in NRW stellt sich vor, es geht um Drohnen und Zäune im Wiesenvogelschutz, die Brutvögel der Wahner Heide, den Habicht in Köln, die neu aufgestellte AG Gänse, die AG Greifvögel, um Halsbandsittiche im Rheinland und unter dem Stichwort NocMig um nächtlichen Vogelzug in NRW. Wir gehen davon aus, dass für alle Ornis im Lande etwas Spannendes dabei ist.
Aufgrund der Corona-Pandemie kann die Mitgliederversammlung und Jahrestagung nur als Hybridveranstaltung durchgeführt werden. Das bedeutet, dass der Vorstand mit technischer Unterstützung vor Ort in der NUA ist, während sowohl Referent*innnen als auch die Teilnehmenden per Videokonferenz vom heimischen Computer (Tablet, Smartphone) teilnehmen. Der Einwahllink und das vollständige Programm finden sich hier. Wir freuen uns darauf, Euch nach längerer Pause (virtuell) wiedersehen zu können.
08.02.2022
Europäischer Brutvogelatlas EBBA2 nun online
Der neue Europäische Brutvogelatlas (EBBA2) wurde vor etwa einem Jahr veröffentlicht. Mittlerweile wurde das rund 5 kg schwere Mammutwerk sogar vom British Trust for Ornithology als Vogelbuch des Jahres 2021 gekürt. Schon bei der Herausgabe wurde jedoch angekündigt, dass eine Web-Version kommen sollte. Nun ist der wesentliche Inhalt des Buches auch online auf EBBA2.info verfügbar. Kernstück der Seite ist natürlich die Brutverbreitung der 596 behandelten Arten, die auf zahlreichen Karten zu Vorkommen und Häufigkeit dargestellt werden. Auch die Veränderung gegenüber dem ersten europäischen Brutvogelatlas sowie höher aufgelöste modellierte Karten der häufigsten Arten lassen sich nun frei online anschauen.
EBBA2 ist ein großes Gemeinschaftsprojekt, das aus einem Netzwerk von Organisationen in 48 Staaten entstand. Aus Deutschland war vor allem unser Dachverband, der DDA, bei der Umsetzung beteiligt. So gingen Daten des Brutvogelmonitorings genauso wie die vielen Beobachtungen aus ornitho.de in die Darstellung der Verbreitung der europäischen Brutvogelarten ein.
Die NWO hat die Herausgabe des Buches durch ein Sponsoring großzügig unterstützt und selbstverständlich sind wir Artpate des Steinkauzes. Wir wünschen viel Spaß und viele neue Erkenntnisse beim Stöbern.
29.01.2022
Zwei neue Brutvogelarten in NRW - Seidensänger und Löffler etablieren sich
Vogelgemeinschaften einer Region sind dynamisch. Immer wieder kommt es dazu, dass Vogelarten regional verschwinden oder neue dazu kommen. Oft spielen klimatische Änderungen dabei eine Rolle. In der Vergangenheit geschahen großräumige Änderungen vermutlich oft langsam oder waren selten. In Zeiten der Klimakrise ist jedoch mit einem verstärkten Wandel zu rechnen. Im aktuellen Charadrius-Heft wird nun von zwei Vogelarten berichtet, die Nordrhein-Westfalen neu besiedelt haben: Löffler und Seidensänger. Insbesondere mildere Winter haben vermutlich einen ganz wichtigen Anteil an der Ausbreitungsdynamik dieser Vogelpopulationen. Auch ein Rückgang der direkten Verfolgung und der Wandel der Landschaft könnten zumindest teilweise eine Rolle gespielt haben.
Volkhard Wille, Tobias Krause und Oliver Krischer dokumentieren die Etablierung des Seidensängers in NRW und Deutschland als Brutvogel. Seit 2018 gibt es durchgehend besetzte Reviere im Bereich der Ruraue zwischen Düren und Jülich sowie am Niederrhein im Nordkreis Kleve. Im Jahr 2018 wurde an der Rur erstmals ein kotballentragender Vogel beobachtet und im Jahr 2020 futtertragende Vögel. Kurze Zeit später konnte ein gerade flügger Jungvogel an der Rur bei Jülich gefangen und beringt werden. Auch am Niederrhein wurden im Jahr 2020 ein futtertragender Altvogel beobachtet und im gesamten Rheinland mindestens 13 Reviere ermittelt, wobei es sich bei einigen um revieranzeigende Einzelvögel handelte. Bruthabitate sind Hochstaudenfluren entlang von Gewässern, die durch Schilf, Weidengebüsch und Brombeerstauden geprägt sind. Der Artikel ist reich bebildert und zeigt die Vögel und ihren Lebensraum.
In einem zweiten Artikel berichtet Thomas Traill über den ersten Brutnachweis des Löfflers in Nordrhein-Westfalen (und damit wohl auch im bundesdeutschen Binnenland). Bereits in den letzten Jahren gelangen immer wieder Löfflerbeobachtungen am Niederrhein. Teilweise waren es große Trupps mit 60-80 Vögeln und mehr. In den angrenzenden Niederlanden kam es in den letzten Jahren nicht weit von der Grenze entfernt zu ersten Brutnachweisen. Im Frühjahr 2020 gelang nun der Nachweis von 10 bis 15 brütenden Löfflerpaaren im Naturschutzgebiet Bislicher Insel, Kreis Wesel. Die Datenlage spricht dafür, dass die Kolonie zu diesem Zeitpunkt bereits ein bis mehrere Jahre besetzt war. Die Brutkolonie konnte u.a. dank des Einsatzes einer Drohne genauer erfasst werden.
Alle in den Artikeln durchgeführten Methoden (inklusive Beringung und Drohneneinsatz) erfolgten selbstverständlich mit den notwendigen Genehmigungen, so dass wir hier ausnahmsweise auch ein Nestfoto abbilden, auf das wir ansonsten verzichtet hätten. Das aktuelle Charadrius-Heft ist zum Preis von 18,00 € bestellbar, solange der Vorrat reicht. NWO-Mitgliedererhalten das Heft kostenlos spätestens in den nächsten Tagen.
28.01.2022
Neuer Charadrius erschienen
Der Charadrius ist die vereinseigene Zeitschrift der NWO. Er erscheint mit bis zu vier Heften im Jahr und ist das Publikationsorgan für Vogelkunde und Vogelschutz in Nordrhein-Westfalen. Nun ist das Doppelheft 3-4 des bereits 56. Jahrgangs erschienen. Alle Mitglieder erhalten den Charadrius kostenlos. Das aktuelle Heft sollte spätestens in den nächsten Tagen bei allen im Briefkasten sein.
Im neuesten Heft sind elf Originalartikel erschienen. So berichten Volkhard Wille und Kollegen über die Etablierung des Seidensängers in NRW und Deutschland. Thomas Traill fasst den ersten Brutnachweis des Löfflers für NRW und das deutsche Binnenland zusammen. Stefani Pleines hat leider keine so erfreulichen Nachrichten aus dem Kreis Viersen zu berichten. Dort konnte der massive Bestandsrückgang des Kiebitzes dank ehrenamtlicher Erfasser*innen ausgezeichnet dokumentiert werden. Leider droht die Art dort ganz zu verschwinden. Wilhelm von Dewitz beschreibt die Zweitbrut eines Nilganspaares im Brühler Schlosspark.
Unter den Nachrufen trauern wir um Prof. Dr. Winfried Scharlau und Dr. Jürgen Eylert.
Bereits Tradition haben die Rubriken zum Vogel des Monats. Bei diesen geht es um aufregende Vogelarten wie Feldrohrsänger, Felsenschwalbe, Alexandersittich und Wilsonwassertreter, was die Birder in der Leserschaft vermutlich besonders interessieren dürfte.
Das aktuelle Charadrius-Heft ist selbstverständlich auch einzeln zum Preis von 18,00 € bestellbar (solange der Vorrat reicht). Lohnenswerter ist es aber selbstverständlich, das Heft direkt als NWO-Mitglied zu erhalten.