17.09.2019
Einflug aus dem Osten - Rotfußfalken in NRW
Rotfußfalken sind Brutvögel des östlichen Europas. Sie sind Langstreckenzieher, die im südlichen und südwestlichen Afrika überwintern. In Europa zeigen sie einen ausgeprägten Schleifenzug, wobei der Wegzug deutlich westlicher erfolgt als der Heimzug. NRW wird jedoch dabei in der Regel nur ausnahmsweise gestreift und meist gelingen pro Jahr nur wenige Nachweise. Dieses Jahr sticht jedoch in Mitteleuropa heraus und auch in NRW häufen sich in den letzten Wochen die Beobachtungen. Vereinzelt wurden auch schon zwei oder gar drei Vögel an einer Stelle beobachtet. Der Hotspot in NRW für diese Art ist sicherlich die Soester Börde, aber auch an etlichen anderen Orten in NRW gab es bereits Nachweise. Einen Überblick über das Auftreten in ganz Deutschland ermöglicht eine aktuelle ornitho-Karte und großräumig lässt sich der Zug in Europa über das Eurobirdportal verfolgen. Eine gezielte Suche kann in fast allen offenen Lebensräumen lohnend sein. Manchmal sitzen die Vögel auf dem Boden auf Stoppeläckern und Brachflächen, häufig aber auch auf exponierten Warten wie Leitungen, Gebüschen, Bäumen oder Zäunen. Rotfußfalken sind mit ein bisschen Erfahrung vergleichsweise leicht bestimmbar – adulte Männchen sind schiefergrau mit rotem Steißbereich, Weibchen auffällig orange, Jungvögel ähneln ein bisschen jungen Baumfalken, sind aber durch die sehr hellen Wangen meist kontrastreicher und der graue Schwanz ist deutlich gebändert. In der Struktur ähneln Rotfußfalken sowohl Baum- als auch Turmfalken, sind aber deutlich kleiner als letztere. Es empfiehlt sich immer, Belegfotos anzufertigen. Der Einflug hält weiter an und wir wünschen viel Erfolg bei der Suche nach den seltenen Gästen!