Welcher Vogel ist der größte in NRW?
Nordrhein-Westfalen beherbergt einige erstaunlich große Vögel. Es gibt ganz verschiedene Möglichkeiten, die Größe eines Vogels zu bestimmen, so dass die Antwort gar nicht so einfach zu geben ist.
Normalerweise werden Vögel von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze gemessen. Das ist aber, wie man sich leicht vorstellen kann, bei sehr aufrecht stehenden Vögeln nur eingeschränkt sinnvoll. Kraniche, die mittlerweile auch in NRW eine kleine, anwachsende Brutpopulation aufgebaut haben, erreichen aufrecht etwa 1,2 m. Die Rosaflamingos im Zwillbrocker Venn können dank ihres langen Halses noch etwas höher werden, sind aber viel leichter als die Kraniche. Auch, was die Flügelspanne angeht, gehören Kraniche mit mehr 2,2 m zu den ganz Großen am Himmel. Sie sind dort allerdings nicht die größten. In den letzten Jahren haben sich in Teilen Europas die Geierbestände – auch durch Wiederansiedlungsprojekte – erholt. Das Ergebnis dieser Erfolgsgeschichte des Naturschutzes ist, dass auch in NRW immer mal wieder Geier am Himmel auftauchen. Gänse-, Mönchs- und Bartgeier gehören zu den Vögeln mit der größten Flügelspannweite Europas und Spannweiten um 2,8 m sind nicht ungewöhnlich (beim Mönchgseier tw. noch mehr). Mehr als 3,5 m Spanne erreichen Rosapelikane, die damit zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt gehören. Allerdings betreffen Nachweise aus NRW nahezu ausschließlich sicher aus Gefangenschaft entflohene Vögel. Betrachtet man die Körpermasse, sind zwei Vogelarten die schwersten Vögel NRWs. Großtrappen leben in Deutschland nur noch in drei sehr kleinen Populationen in Ostdeutschland, wo intensive Schutzmaßnahmen organisiert werden. Als die Bestände noch größer waren, wurden die Vögel aber noch mit einer gewissen Regelmäßigkeit im Winter auch in NRW beobachtet. Männliche Großtrappen können eine Spannweite von 2,6 m erreichen und in seltenen Fällen wohl bis zu 18 kg wiegen. Heute sind sie extreme Ausnahmeerscheinungen bei uns. Weit bekannter ist jedoch eine andere Vogelart. Höckerschwäne waren einst nur vergleichsweise seltene Wintergäste in NRW, sind aber vielfach ausgesetzt worden und brüten mittlerweile fast im ganzen Land. Sie erreichen eine Spannweite von bis zu 2,4 m. Sie sind die größten regelmäßig in NRW vorkommenden Vögel. Und welche Vögel sind global die Giganten in der Vogelwelt?
Betrachtet man alle über 10.000 Vogelarten auf der Erde, ist es auf den ersten Blick gar nicht schwierig: Die weltweit größten Vögel sind flugunfähig und die größte noch heute lebende Vogelart ist der Strauß. Meist werden zwei Arten unterschieden, der Strauß und der Somalistrauß, der im Bereich des Horns von Afrika lebt. Letzterer wird bis zu etwa 150 kg schwer und erreicht aufrecht bis über 2,5 m Höhe. Allerdings lebten bis in geschichtliche Zeit noch deutlich größere und schwerere Vögel auf der Erde. Die größten waren die Elefantenvögel Madagaskars und die Moas Neuseelands (sowie einige Arten, die überwiegend schon vor der Eiszeit ausstarben). Der Elefantenvogel Vorombe titan hat vermutlich mehr als eine halbe Tonne gewogen und war aufrecht mehr als 3 m groß. Diese Riesen starben nach allem, was wir wissen durch den Menschen aus. Die Vögel mit der weltweit größten Flügelspannweite sind Wanderalbatrosse mit mehr als 3,5 m Spannweite und auch Andenkondore sind wahre Riesen. Einige ausgestorbene Vogelarten hatten übrigens Spannweiten von 5-6 m.
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